Einblick in die Organisationsarbeit
An einem Wochenende im August durften wir ja nun gleich drei Notfelle auf dem Weg in ihr neues Leben begleiten. Alles verlief dank vieler fleißiger Helfer und einer entsprechenden Organisation im Vorfeld zum Glück problemlos – sowohl für die Hunde, als auch für alle beteiligten Zweibeiner.
Was jedoch alles bis zu diesem Abholtermin zu bewerkstelligen ist, lässt sich für Nichtbeteiligte verständlicherweise nur erahnen….
Wir möchten daher hier gern einmal einen kurzen Einblick in die logistischen, personellen und zeitlichen Aufwendungen, die für den Umzug eines Berners in Not in sein Pflegezuhause notwendig sind, geben. Und damit gleichzeitig auch unseren Stolz und unseren Dank darüber zum Ausdruck bringen, dass wir hier bei BSNH bereits nach so kurzer Zeit seit Gründung auf so viele zuverlässige helfende Hände zählen können und eine tolle Gemeinschaft sind.
Was alles zu tun und zu beachten ist, bis ein Notfell in seine Pflegefamilie umziehen kann.
-
Uns erreicht der Anruf bzw. ein Notfallformular, dass ein Berner unsere Hilfe braucht: ein neues Zuhause sucht und umziehen soll.
-
Wir setzen uns mit der Abgabefamilie in Verbindung und holen alle erhältlichen Informationen rund um den Hund und sein Umfeldein.
-
Anhand dieser Infos wählen wir im Idealfall aus den uns vorliegenden Pflegefamilienbewerbungen die optimal passende aus.
-
Zeitgleich stellen wir den Hund in unserem Forum ausführlich vor und suchen auch auf diesem Weg eine Pflegefamilie für ihn.
-
Zahlreiche Telefonate mit der Abgabefamilie und den möglichen „Pflegeeltern“ folgen, um fast alle Fragen im Vorfeld klären zu können.
-
Ist die Pflegestelle gefunden und alle(s) für einen Umzug bereit, muss der Tierabgabevertrag an die Abgabefamilie verschickt werden, und es gilt die Fahrkette zu organisieren.
-
Als erstes wird hier die, wenn möglich, kürzeste Fahrtroute herausgesucht.
-
Dies scheitert allerdings leider oft daran, dass uns in bestimmten Gebieten Deutschlands einfach noch die nötigen Fahrkettenhelfer fehlen.
-
Also wird die Fahrtroute den vorhandenen Helfern und gemeinsamen freien Terminen angepasst – immer unter der Vorgabe, dass der Hund unterwegs so wenig wie möglich umsteigen muss, um ihn nicht noch mehr unnötig zu stressen.
-
Stehen der Termin und die Teilnehmer an der Fahrkette fest, ist es an der Zeit die „BSNH – Grundausstattung“ für den neuen Hund in Form von Halsband, Geschirr und Leine loszuschicken, um die Fellnase ordentlich sichern zu können. Das geschieht entweder an den Abholer oder wenn alles sehr kurzfristig ist, direkt an die Pflegefamilie.
-
Auch der Pflegefamilienvertrag geht auf Reisen.
-
Zwischenzeitlich sind immer wieder diverse Telefonate mit Fahrkettenteilnehmern und der Pflegefamilie zu führen, um alles optimal koordinieren zu können.
-
Ist die Fahrkette gestartet, sind während der ganzen Zeit stets mehrere BSNH Teammitglieder telefonisch erreichbar um bei eventuellen Problemen schnell helfend eingreifen zu können.
-
Hat der vierbeinige Fahrgast sein Pflegezuhause wohlbehalten erreicht, wird die Abgabefamilie darüber informiert.
Dies war nur ein kurzer Abriss, was im Fall der Übernahme eines Notfells bis zur Ankunft in seiner Pflegefamilie alles zu erledigen ist.
Auch wenn es jedes mal eine gehörige Portion Arbeit und Zeitaufwand für alle Beteiligten bedeutet – einem Berner in Not zu helfen wieder glücklich zu sein , entschädigt für alles und macht auch uns glücklich.
Wir würden uns sehr freuen, wenn noch mehr Zweibeiner dieses Gefühl und den Stolz auf die geleistete Tierschutzarbeit mit uns teilen wollen und sich vielleicht auch aktiv an Fahrketten beteiligen.
Auch Pflegefamilien, die einen Berner auf seinem Weg ins neue Leben ein Stück begleiten möchten, werden dringend benötigt.
Das Team der Berner Sennenhunde Nothilfe e.V. steht allen Interessenten gern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.