Pressemitteilung
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. 26.03.2024
Osterfeuer – unser Brauchtum wird zur Todesfalle für viele Kleintiere
In vielen Städten und Gemeinden werden zu Ostern traditionell wieder die Osterfeuer entfacht und
hierfür bereits frühzeitig aus Garten- und Strauchschnitt hohe Holzhaufen aufgeschichtet.
Welche Bedeutung die Osterfeuer haben, rückt im Zuge dieses „Events“ jedoch vielerorts in den Hintergrund
– soll einerseits damit der Winter endgültig vertrieben werden, wird in christlicher Tradition mit der
Entzündung der Osterkerze am Osterfeuer die Wiederauferstehung Jesus Christus versinnbildlicht.
Dabei wird häufig vergessen, dass „wenn die Holzhaufen tage-, manchmal sogar wochenlang vor
Ostern angehäuft werden, diese gern von Kleintieren, wie z.B. Igel, und von Vögeln als neue
Behausung in Beschlag genommen werden“, so Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V.
Die Nester der heimischen Vogelarten, wie beispielsweise des Zaunkönigs oder des Rotkehlchens, stehen zudem unter Naturschutz und dürfen nicht zerstört werden.
Ruhnke warnt davor, das aufgeschichtete Holz in den Osternächten zu entzünden, ohne die richtigen
Vorbereitungen zu treffen. „Um zu vermeiden, dass das Osterfeuer, das dem Brauch zufolge Leben
und Wachstum verkörpert, zur Todesfalle unzähliger Insekten und Kleintiere wird, sollten die
Holzhaufen entweder erst kurz vor dem Entzünden aufgeschichtet oder noch einmal vorsichtig umgeschichtet werden.“
Auch sollten die Stapel anschließend durch die Feuerwehr bewacht werden – einmal um zuvermeiden, dass diese unsachgemäß entzündet werden und zum anderen, dass sich keine Tiere der vermeidlich neuen Brut-
und Wohnstätte nähern. Denn: Mäuse, Igel und Co verlassen die Haufen nicht, beziehen diese aber
auch nicht, solange Menschen in der Nähe sind.
Deshalb unsere ganz klare Empfehlung: die Osterfeuer am besten klein zu halten und das Holz erst
unmittelbar vor dem Osterfeuer aufzuschichten.
Nur durch einen sorgsamen Umgang mit dem Osterfeuer kann vermieden werden, dass ein
Inferno für den Tier- und Artenschutz entsteht.